Daniel Nasemann hat gekämpft, um sein Leben, gegen den Krebs. Gewonnen hat er 21 Monate mit vielen schönen Erlebnissen, Reisen durch Europa und Zusammenkünften mit Familie und Freund*innen. Doch am 30. Dezember 2023 hat er den Kampf gegen den Krebs verloren.

Daniel wurde 32 Jahre alt. Er war Lüner, seine Leidenschaften waren das Fechten und das Imkern und er engagierte sich politisch für die Sozialdemokratie. Daniel war ehrlich, zielstrebig und hilfsbereit — so charakterisierten ihn seine Freunde. Er war ein Familienmensch und verbrachte gerne die Zeit mit seinem Vater, Bruder und seiner 10-jährigen Nichte.

Im März 2022 wurde bei Daniel das seltene und aggressive Burkitt-Lymphom diagnostiziert. Die folgenden knapp zwei Jahre waren geprägt von Fortschritten und Rückschlägen, Hoffnung und Verzweiflung. Nach intensiven Chemotherapien war Daniel Ende 2022 geheilt, alle Tumore waren verschwunden.

Ein gutes halbes Jahr konnte Daniel sein Leben in vollen Zügen genießen und beschrieb diese Zeit auf seinem Sterbebett als eine der schönsten seines Lebens. Er fing wieder an zu arbeiten (als Geologe bei der Stadtverwaltung Dortmund), er nutzte seine gesparten Urlaubstage und reiste quer durch Europa. Besonders gefallen hat ihm ein Segeltörn auf der Ostsee. Er hatte fest geplant, ihn 2024 zu wiederholen.

Im Juli 2023 kam der Krebs zurück. Diesmal reichte die Chemotherapie nicht — Daniel brauchte eine Stammzelltherapie. Mehrere Freundeskreise organisierten Registrierungsaktionen für neue Stammzellspender*innen: Seine Kolleg*innen mobilisierten die Stadtverwaltung Dortmund, seine Freund*innen starteten eine Online-Aktion der DKMS und auch die Stadtverwaltung Lünen, der Verein „Lüner helfen Lünern e.V.“ und die Städtische Realschule Waltrop sammelten fleißig hilfsbereite Menschen. Insgesamt kamen ca. 500 neue Registrierungen zusammen.

Im September 2023 kam die gute Nachricht: Eine Spenderin wurde gefunden! Im November fand die Transplantation statt und war erfolgreich. In der Woche vor Weihnachten solle Daniel schließlich aus dem Krankenhaus rauskommen und wollte das Fest bei Freunden verbringen.

Doch fünf Tage vor Heiligabend kam der Krebs erneut zurück. Diesmal nicht in Form von Tumoren, sondern im Knochenmark. An diesem Tag erfuhr Daniel, dass er bald sterben würde.

Die letzten Lebenstage im 5. Stock des St. Johannes Hospitals in Dortmund — das sich hervorragend um Daniel gekümmert hat — verbrachte er mit vielen Besuchen seiner Liebsten, die ihn an den Feiertagen nicht allein ließen. Kurz vor Weihnachten überraschte ihn ein Chor am Krankenbett mit Weihnachtsliedern. Daniel war traurig, aber auch stark und kämpferisch. Er gab nicht auf und versuchte die Chance zu nutzen, die er nicht mehr bekam.

Daniels Freund*innen und Familie trauern um einen wunderbaren Menschen, den sie schmerzlich vermissen und für immer in liebender Erinnerung halten werden.

Daniel ist gestorben. Doch viele Blutkrebspatient*innen haben die Chance zu überleben — wenn sie eine Stammzelltransplantation bekommen. Deshalb: Bitte registrieren Sie sich als Stammzellspender*innen auf www.dkms.de.