In einem feierlichen Rahmen bei musikalischer Begleitung von der Kapelle Knappmann hat die SPD Lünen am Sonntag langjährige Mitglieder im Naturfreundehaus Schwansbell geehrt. Für 70 Jahre Parteimitgliedschaft zeichneten die Lüner Sozialdemokraten Reiner Falk aus dem Ortsverein Lünen-Victoria aus. Mit 67 bzw. 66 Jahren Mitgliedschaft sind Erich Schildmann, Dieter Pohl und Helena Falk fast genauso lang dabei. Mehr als 20 weitere Sozialdemokraten wurden für mehr als 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Die geehrten Jubilare vor dem Naturfreundehaus in Schwansbell (Foto: Gian Luca Fusillo).

„Ihr seid ein starker Teil der Lüner Sozialdemokratie“, rief der SPD-Vorsitzende Norbert Janßen den Jubilaren entgegen. „Wir sind stolz, dass sich so viele Genossinnen und Genossen mehr als ein halbes Jahrhundert für unsere Partei und demokratische Grundwerte einsetzen.“ Dies sei in Zeiten, in denen die Demokratie und europäische Grundwerte von außen wie von innen angegriffen werden, wichtiger denn je, aber leider nicht selbstverständlich. Janßen rief deshalb auch die jüngeren Wähler, welche erstmals ab einem Alter von 16 Jahren teilnehmen dürfen, zur Wahl auf: „Eine Stimme gegen Rechts ist eine Stimme zur Festigung der Demokratie!”.

Auch Rainer Schmeltzer, 1. Vizepräsident des NRW-Landtags und der lokale Bundestagsabgeordnete Michael Thews machten in ihren Grußworten die Vorteile der europäischen Union deutlich: „Seien es die Reisefreiheit, der gemeinsame Wirtschaftsraum oder das Studienprogramm Erasmus – diese sind zu selbstverständlich geworden und gehören verteidigt!”, sagte Thews.

Hielten die Festreden (v.l.): Norbert Janßen, Michael Thews, Rainer Schmeltzer, Tobias Cremer (Fotos: Gian Luca Fusillo).

Daran knüpfte Tobias Cremer, Kandidat für das Europäische Parlament, in seiner Festrede an und betonte, dass kaum jemand die Bedeutung der Europäischen Union für Frieden, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit besser kenne, als eben die Generation der Jubilare. “So etwas wie die EU gibt es nirgendwo auf der Welt. Daher ist es mehr als wert, sich dafür einzusetzen“, so der gebürtige Bochumer, der mit einer englischen Frau verheiratet ist, als Diplomat im Auswärtigen Amt arbeitet und für Europa brennt: „Bei dieser Europawahl steht so viel auf dem Spiel, wie selten zuvor. Wenn eine Partei 20 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die einen Migrationshintergrund haben, deportieren möchte, dann geht das ganz viele von uns direkt an, weil es sich hierbei um unsere Kolleginnen und Kollegen handelt, um unsere Nachbarinnen und Nachbarn, um den Fußballtrainer, die Ärztin oder sogar die eigene Familie. Wir als Sozialdemokraten stehen dagegen und sagen: Nie wieder!”

Der 31-jährige wolle die EU durch eine institutionelle Reform handlungsfähiger und demokratischer machen. Der große Wandel angesichts der aktuellen Herausforderung wie der Wehrhaftigkeit, dem Klimawandel und dem rasanten technologischen Fortschritt müsse sozial gerecht gestaltet werden. „Dafür brauchen wir eine starke Sozialdemokratie in der EU“, so Cremer, der dafür viel Applaus im Naturfreundehaus erntete.

Volles Haus – gemütliche Atmosphäre und großartige musikalische Begleitung (Fotos: Gian Luca Fusillo).